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©Werner Prokop
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WORKSHOP / WISSENSCHAFTLICHE KONFERENZ
Perspektiven der Geschichtsvermittlung zu Nazismus und Holocaust in der Migrationsgesellschaft | 2009 – 2011

›Und was hat das mit mir zu tun?‹

Wiener Wiesenthal Institut für Holocaust-Studien VWI
Büro trafo.K & Dirk Rupnow
in Kooperation mit Mauthausen Memorial

17.–20. November 2011
Bruno Kreisky Forum für internationalen Dialog
Armbrustergasse 15, A-1190 Wien

Die Erinnerung an den Nazismus und seine Massenverbrechen, die ein zentraler Bestandteil österreichischen (und europäischen) Geschichtsbewusstseins sowie ein zentrales Handlungsfeld für österreichische (und europäische) Identitäts- und Geschichtspolitik ist, befindet sich derzeit in einem tiefgreifenden Wandlungsprozess. Erinnerungskulturen verändern sich derzeit nicht nur vor dem Hintergrund des generationellen Wechsels und internationaler Politiken, sondern nicht zuletzt auch auf Grund von Migration: Dies bringt eine Diversifizierung der Perspektiven mit sich und verweist auf unterschiedliche historische Erfahrungen, Erinnerungen und Tradierungen. So fordert der Fokus auf die Realität der postkolonialen, postnazistischen Migrationsgesellschaft Selbstverständnisse und Erinnerungskulturen der Mehrheitsgesellschaft heraus. Doch obwohl die Geschichte von Nazismus, Holocaust und Zweitem Weltkrieg voller transnationaler Bezüge ist, bleiben diese häufig in der klassischen Geschichtsvermittlung in Schulen oder Gedenkstätten unbeachtet. Vor allem im Schulunterricht dominiert immer noch der national formatierte Blick auf die Vergangenheit.

Eine differenzierte Auseinandersetzung mit den spezifischen Perspektiven für Geschichtsvermittlung zum Nazismus, seinen Massenverbrechen und dem Zweiten Weltkrieg in Migrationsgesellschaften stellt ein Desiderat dar. Die Veranstaltung konnte das Thema in seinen europäischen und globalen Kontexten diskutieren und seine unterschiedlichen Dimensionen ausloten. Neben pädagogischen wurden dabei auch spezifisch museologische Implikationen, etwa für die Gedenkstättenarbeit, berücksichtigt. Eingeladen wurden deutschsprachige und internationale ExpertInnen aus den Gebieten Geschichtsvermittlung, Migrationspädagogik und Museologie bzw. Gedenkstättenarbeit, HistorikerInnen und Kultur- und SozialwissenschafterInnen.

Die Mischung aus Workshop und Konferenz trug der Komplexität des Themas und dem dementsprechenden Diskussions- und Gesprächsbedarf Rechnung. Nach einem eröffnenden Abendvortrag wurden in einem Workshop-Segment drei Themenfelder mit den geladenen ExpertInnen diskutiert: 1) Marginalisierte Erinnerungen zu Nazismus, Zweitem Weltkrieg und Holocaust; 2) Geschichtsvermittlung in postnazistischen Migrationsgesellschaften; 3) Gedenkstätten als Kontaktzonen.

Das darauf folgende Konferenz-Segment widmete sich den drei Themen in drei aufeinander folgenden Panels. Diese begannen jeweils mit kurzen Keynote Lectures, die von weiteren ExpertInnen kommentiert und dann im Plenum diskutiert wurden. Dabei konnten die Gespräche aus den Workshops einfließen.

SprecherInnen: Dirk Rupnow, Nora Sternfeld, Béla Rásky, Samia Essabaa, Elke Gaugele, Viola Georgi, Araba Evelyn Johnston-Arthur, Serhat Karakayali, Radostina Patulova, Ljiljana Radonic, Karl Rössel, Marika Schmiedt, Aretha Schwarzbach-Apithy, Ines Garnitschnig, Gertraud Diendorfer, Maria Ecker, Peter Larndorfer, Paul Mecheril, Astrid Messerschmidt, Alexander Pollak, Rubia Salgado, Heribert Schiedel, Matthias Heyl, Yariv Lapid, Andrés Nader, Siegfried Mattl, Léontine Meijer-van Mensch, Katrin Pieper, Iannis Roder, Cornelia Siebeck

 

In Kooperation mit Wiener Wiesenthal Institut für Holocaust-Studien VWI
Mit Unterstützung von Fondation pour la Mémoire de la Shoah, Paris.

Ein Projekt durchgeführt im Rahmen des Förderprogramms Sparkling Science, gefördert vom Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung.