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Charlotte Martinz-Turek

arbeitete als Kulturhistorikerin und Kuratorin mit Schwerpunkten an den Schnittstellen von Geschichtskonstruktionen, Wissenschaftsvermittlung und zeitgenössischen künstlerischen wie kuratorischen Praxen. Sie kuratierte u. a. ›Have the cake and eat it, too. Institutionskritik als instituierende Praxis‹, Kunsthalle Exnergasse (gemeinsam mit Luisa Ziaja). Darüber hinaus wirkte sie kuratorisch und wissenschaftlich u. a. an den Ausstellungen ›Airworld. Vom Reisen in der Luft‹ (Technisches Museum Wien, 2006) und ›Phonorama. Eine Ausstellung zur Kulturgeschichte der Stimme als Medium‹ (Brigitte Felderer, ZKM Karlsruhe, 2004) mit. Von 2000-2002 arbeitete sie als kuratorische Assistenz an der Kunsthalle Wien. Sie war im Kernteam von schnittpunkt. ausstellungstheorie & praxis. Sie lehrte u. a. an der Wiener Kunstschule, dem Institut für Geschichte der Universität Wien sowie an der Fachhochschule für Wissensmanagement Wien. Sie war im Leitungsteam des ecm – educating/curating/managing. masterlehrgang für ausstellungstheorie und praxis an der Universität für angewandte Kunst Wien.

Charlotte Martinz-Turek ist am 12. Mai 2009 an den Folgen einer schweren Kopfverletzung gestorben.

Mit Charlotte verlieren wir – trafo.K und jede einzelne von uns – eine Kollegin, Büromitinhaberin, Expertin, Mitstreiterin, Rebellin ... aber am meisten verlieren wir mit Charlottes Tod eine Freundin.

Es war einfach so schön, gemeinsam Ideen zu generieren. Charlotte forderte Zeit für Konzentration und konnte Räume für andere offenhalten. Fragen voranzutreiben, ohne Prozesse zu verhindern, und mutig auch politische Forderungen in den öffentlichen Raum zu tragen waren Ansprüche, die sie an der Schnittstelle zwischen Bildung und Wissensproduktion stellte. Auch in der Vermittlung Wissenschafterin bleibend, bestand sie darauf, dass alle Menschen Wissen haben. Mit Schnelligkeit und Pragmatismus gelang es ihr manchmal, Unmögliches zu verwirklichen, während Alltäglichkeiten oft vollkommen unwichtig schienen. Eine Erinnerung bleibt das Klappern der Tastatur, wenn sie schrieb, exzerpierte oder in Windeseile korrespondierte. Die Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Menschen war ihr wichtig und sie diskutierte leidenschaftlich mit uns ebenso wie mit Studierenden, Lehrlingen, SchülerInnen und Kindern. Mit Eigensinn und Verhandlungsgeschick war sie eine Vorreiterin im Zurückweisen inakzeptabler Bedingungen in prekären Arbeitsverhältnissen. Gleichzeitig machte sie in harten Arbeitsphasen Lust auf Leichtigkeit. Was wir von Charlotte gelernt haben, wird uns für immer bleiben. trafo.K ist, was es ist, durch und mit Charlotte geworden – so ist sie maßgeblich auch für alles, was wir in Zukunft tun werden.